Stabübergabe bei der Perspektive Thurgau
01. Juli 2024
Weinfelden, 1. Juli 2024 – An der 20. Delegiertenversammlung des Gemeindezweckverbands Perspektive Thurgau am Donnerstag, 27. Juni 2024 , übergibt Sabina Peter Köstli nach 17 Jahren Vorstandstätigkeit das Präsidium an Yvonne Koller-Zumsteg.
Nach der Begrüssung zur 20. Delegiertenversammlung blickt die Präsidentin Sabina Peter Köstli anlässlich des Jubiläums zurück auf die Entstehungsgeschichte des Gemeindezweckverbands Perspektive Thurgau. Die Anfänge reichen bis ins Jahr 1947 zurück. Durch verschiedene Zusammenschlüsse und Fusionen von mehreren Gemeindezweckverbänden und Fachstellen ist schrittweise die heutige Fachorganisation entstanden. Sabina Peter Köstli würdigt auch Markus van Grinsven, der vor 20 Jahren bei der Suchtfachstelle Oberthurgau angefangen hatte und heute die Fachorganisation als Geschäftsleiter führt.
Markus van Grinsven übernimmt das Wort und blickt aus seiner Sicht auf das vergangene Geschäftsjahr zurück. Er hebt den Anstieg der Neuanmeldungen von Klientinnen und Klienten hervor. Auch bei der STI-Prävention ist ein massiver Anstieg an Tests und Beratungen zu beobachten. Die Nachfrage nach Sexualpädagogischen Schuleinsätzen stieg im vergangenen Jahr ebenso erheblich. Nachdem es keine Fragen oder Anregungen gibt, wird der Geschäftsbericht 2023 einstimmig verabschiedet.
Markus Diener, Bereichsleiter Finanzen und Dienste, stellt das Budget 2025 vor und erläutert den geplanten Verlust von CHF 397’000.-. Bemerkbar macht sich insbesondere der Einfluss der kantonalen Sparmassnahmen «Haushaltsgleichgewicht 2020», wonach bei den Pro-Kopf-Beiträgen der Perspektive Thurgau nur noch die Hälfte des Bevölkerungswachstums angerechnet wird. Dadurch fehlen jährlich CHF 300’000.- an Einnahmen. Zudem hat auch die Teuerung einen Einfluss auf das Budget. Da die Pro-Kopf-Beiträge seit 10 Jahren unverändert sind, die Ausgaben jedoch stetig zunehmen, fehlen weitere CHF 400’000.- pro Jahr.
Veränderungen in der Thurgauer Gesundheitsvorsorge
Nebst diesen regulären Traktanden werden die geplanten «Veränderungen in der Thurgauer Gesundheitsvorsorge» zum Thema. Hierzu begrüsst Sabina Peter Köstli Regierungsrat Urs Martin sowie Thomas Niederberger, Präsident des Verbands Thurgauer Gemeinden (VTG).
Urs Martin führt aus, dass nach 20 Jahren grundsätzliche Fragen gestellt werden sollten. 90% der Präventionsarbeit im Thurgau werde von der Perspektive Thurgau durchgeführt und ein kleiner Teil von conex familia. Für den Kanton, Nicht-Mitglied des Gemeindezweckverbands, wolle er bei der Neuverhandlung der Leistungsvereinbarung die Struktur und die Ausrichtung des Verbands genauer anschauen. Dabei verweist er auf die schwierige finanzielle Situation im Kanton. Es bestehe im Budget des Kantons ein Bereinigungsbedarf von über 100 Millionen Franken. Dies führe dazu, dass bei allen Organisationen im Bereich Gesundheitsvorsorge genauer hingeschaut werden müsse. Der Gesamtregierungsrat habe daher an seiner Sitzung vom 25.06.2024 die Situation diskutiert und den Beschluss gefasst ein Projekt unter dem Namen «Neuorganisation der Gesundheitsvorsorge im Kanton Thurgau» zu starten.
Thomas Niederberger seinerseits bedankte sich für die wichtige Arbeit, welche die Perspektive Thurgau für die Menschen im Kanton Thurgau leistet. Der VTG und die Perspektive Thurgau hätten während diverser Sitzungen im vergangenen Jahr eine gemeinsame Vorstellung über die weiteren Schritte erhalten. Aufgrund des kantonalen Beschlusses sei es dem VTG weiterhin wichtig, zusammen mit der Perspektive Thurgau, beides Gemeindevertretungen, sich im Projekt dafür einsetzen, dass die Perspektive Thurgau auch in Zukunft ihre wichtige Arbeit leisten und eine zuverlässige Ansprechpartnerin für die Menschen im Kanton sein könne.
Ersatzwahl Präsidium
Gegen Ende der Versammlung folgt die Verabschiedung von Präsidentin Sabina Peter Köstli. Sie ist seit 2008 im Vorstand und seit 2018 Präsidentin des Gemeindezweckverbands. Sie betont, dass sie stolz ist, während all dieser Jahre Teil der Perspektive Thurgau gewesen zu sein. Nach 17 Jahren sei es jedoch an der Zeit loszulassen und die Verantwortung in neue Hände zu übergeben. Die designierte Nachfolgerin, Yvonne Koller-Zumsteg, ist seit 2021 Vorstandsmitglied und seit 2023 Vizepräsidentin. Sie würdigt die abtretende Präsidentin als bestens vernetzt, kompetent und immer gut informiert. «Du hast das Steuer stets fest in der Hand gehalten und unsere Perspektive Thurgau entschlossen durch stürmische See navigiert.» Yvonne Koller-Zumsteg stellt sich in der Folge zur Wahl und wird einstimmig als neue Präsidentin der Perspektive Thurgau gewählt.