Gemeinsam wirken und Potenziale nutzen

25. Juni 2024

Übernommen von Amt für Gesundheit, Kanton Thurgau

Kürzlich hat die dritte kantonale Fachtagung Gesundheitsförderung & Prävention stattgefunden. Unter dem Motto «Gemeinsam wirken und Potenziale nutzen» haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeregt über die Chancen und Herausforderungen von intersektoralen Kooperationen in der Gesundheitsförderung und Prävention diskutiert.


Über 90 Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Gesundheit, Soziales, Bildung, Bau und Politik nahmen an der Veranstaltung teil, ein erfreuliches Zeichen für die Kooperationsbereitschaft vieler kantonaler Akteure. Nach dem Grusswort von Regierungspräsident Urs Martin wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine von sektorübergreifenden Kooperationen anhand bereits umgesetzter kantonaler Projekte beleuchtet. Beispiele hierfür sind die Früherkennung von Suchtgefährdung durch Personalberaterinnen und -berater des RAV oder die Entwicklung von Leitlinien für bewegungs- und begegnungsfreundliche Lebensräume in den Gemeinden. Zudem wurde erörtert, zwischen welchen Akteuren und Sektoren noch ungenutzte Potenziale für mehr Kooperation bestehen. Dabei stand das gemeinsame Ziel im Fokus: gesündere Lebensweisen und eine gesündere Umwelt für alle Menschen.


Zusammenarbeit in der Gesundheitsförderung und Prävention ist unerlässlich

Gesundheit ist das Ergebnis vielfältiger Einflüsse wie Arbeit, Freizeit, Wohnen, Konsumverhalten, soziales Umfeld, Informations-, Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten sowie ökonomische Faktoren. Gesundheitsförderung und Prävention erfordern daher eine koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Sektoren. Dadurch können die relevanten Einflussfaktoren auf die Gesundheit berücksichtigt und gerechtere Chancen und Zugänge für alle Bevölkerungsgruppen geschaffen werden.

Intersektorale und interprofessionelle Kooperationen gewinnen in allen Fachbereichen zunehmend an Bedeutung. Klimawandel, Ressourcenknappheit, Digitalisierung, die geopolitische Lage und der demografische Wandel erhöhen die Komplexität unserer Welt. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können effiziente und nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit entwickelt werden.

Wie kann die intersektorale Zusammenarbeit in der Praxis umgesetzt werden? 
Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit müssen Ziel und Inhalt der Kooperation geklärt, Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche festgelegt sowie die Rahmenbedingungen, Sprache und Prioritätensetzung der anderen Bereiche verstanden werden. Darüber hinaus ist Kooperation am erfolgreichsten, wenn sie nicht nur eine individuelle Strategie einzelner Fachpersonen auf der operativen Ebene ist, sondern auch in übergeordnete Konzepte und politische Bekenntnisse eingebettet ist. Selbstredend ist es für eine erfolgreiche Zusammenarbeit besonders förderlich, wenn beide Sektoren von der Zusammenarbeit profitieren und so genannte Win-Win-Situationen entstehen. Durch gut etablierte Kooperationen können Ressourcen gebündelt werden, um das gemeinsame Ziel nicht nur effektiver, sondern auch effizienter zu erreichen.

Die Fachtagung ist eine Massnahme des kantonalen Programms Gesundheitsförderung und Prävention 2021 bis 2024 und wird gemeinsam vom Amt für Gesundheit und der Perspektive Thurgau organisiert sowie von Gesundheitsförderung Schweiz mitfinanziert.

Die Referentin, das Organisationsteam und der Departementschef Finanzen und Soziales. Von links nach rechts: Nadine Käser (FHNW), Doris Grauwiler (Perspektive Thurgau), RR Urs Martin (Kanton Thurgau), Sara Glutz (Amt für Gesundheit), Martina Dumelin (Dumelin Projekte & Vernetzung), Judith Hübscher Stettler (Amt für Gesundheit)