Ein neues Baby kommt

14. Juli 2021

Ein «neues» Baby bringt für alle Familienmitglieder eine grosse Veränderung. Der ganze Tagesablauf muss nun neu organisiert und den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder angepasst werden. Nicht nur für Eltern wird das Familienleben völlig anders. Auch für Kinder, welche ein Geschwisterkind bekommen ist nichts mehr so, wie es war. Dieses Ereignis führt bei vielen Kindern zu einem Verhalten, das die Eltern so nicht kennen.

Dieses Verhalten kann sich je nach Alter des erstgeborenen Kindes sehr verschieden zeigen und auch in unterschiedlichem Ausmass. Dem Verhalten dem Neuen» Baby gegenüber, stellen Eltern aber nichts Auffälliges fest, sondern eher ein liebevolles und fürsorgliches Verhalten. Dies führt oft dazu, dass Eltern uns Mütter- und Väterberaterinnen in der Beratung erzählen, dass ihr Kind keinerlei eifersüchtiges Verhalten aufzeigt. Aber das Kind befindet sich in einer Ausnahmesituation, kann die Veränderung im Zusammenleben, den Verlust der alleinigen Aufmerksamkeit als überwältigendes Ereignis erleben.

So können Sie Ihr Kind in dieser Situation unterstützen:

  • Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Ihr Kind und machen Sie mit ihm etwas, was es besonders gerne macht. Teilen Sie das dem Kind auch so mit. Dies können auch ganz kurze Momente sein, Qualität steht da vor Quantität.
  • Lassen Sie das Kind wechseln zwischen «klein» sein und «gross» sein. Lassen Sie es bei der Babypflege mithelfen.
  • Üben Sie sich in Gelassenheit, wenn ihr Kind vermeintlich Rückschritte macht. Das wird nicht bleiben! Kinder wollen sich weiter entwickeln.
  • Schauen Sie sich mit ihrem Kind Fotos an aus seiner Baby Zeit und erzählen Sie wie es war! Genauso, wie wenn Sie aus einem Bilderbuch erzählen würden.
  • Unternehmen Sie als Elternteil mit dem älteren Kind auch einmal etwas alleine. Etwas, was dem Alter entspricht. Sie können sich als Eltern auch abwechseln. Sie werden sehen, wie Sie und Ihr Kind die Zeit geniessen.
  • Falls Ihr Kind vor der Ankunft des Babys von anderen Personen betreut wurde, halten Sie dies aufrecht. Es ist für das Kind Normalität und etwas Vertrautes.
  • Nehmen Sie Angebote von Freunden, Grosseltern, Paten an, sich um eines der Kinder zu kümmern. Das kann Sie entlasten und gibt Ihnen die Möglichkeit, sich auf ein Kind zu fokussieren.
  • Freuen Sie sich über Dinge, die ihr Kind tut und sagen und zeigen Sie ihm das auch.

Information
Haben Sie Fragen zu diesem Thema? Die Mütter-und Väterberaterinnen helfen Ihnen gerne weiter. Wir beraten Sie telefonisch, per E-Mail oder an einer Beratungsstelle in ihrer Nähe.